Donnerstag, 18. September 2014

Buchkritik: Herders Kinderbibel - bildschöne Illustrationen

Eine Bibel für die Kleinsten


Kinder lieben Geschichten. Warum also sollten
sie nicht auch Freude an einer eigenen für sie
gemachten Bibel haben? Vor allem, wenn sie
so liebevoll kindgerecht aufbereitet wurde
wie von Ursel Scheffler und Betina Gotzen-Beek.
Sie haben sie fröhlich-bunt umgesetzt mit
freundlich lachenden Elefanten, eingehenden
Texten aus dem Alten und dem Neuen Testament
und dem Wunder Jesus.
Moses im Weidenkörbchen ist ebenso Teil der
biblischen Überlieferungen wie die wundersame
Vermehrung von Wasser zu Wein durch Jesus oder
sein Sterben am Kreuz durch Verrat einer seiner
Jünger. Doch so zauberhaft die Illustrationen sind,
nichts wird verkitscht oder brutal dargestellt. Eher
erinnern die Grimassen der Menschen und der
Tiere ein wenig an herzige Comic-Figuren. Alles
ist auf die kleinen Leseratten abgestimmt. Ursel
Scheffler traf die Auswahl der Texte aus der Bibel,
wohingegen Betina Gotzen-Beek alles in Farbe
tauchte. So ist das gebundene Buch eine gelungene
Mischung aus einem anspruchsvollen Bilderbuch
und einem altersgerechten Nachschlagewerk in
Sachen Religion für die Kleinsten. Aber auch so
mancher Erwachsene, der nicht bibelfest ist, kann
sich noch etwas ab Abraham, Daniel, Zachäus und
Johannes abgucken. Und wer den Kleinkindern daraus
vorlesen will, der kann auch das als Einschlafhilfe
gerne tun. Ein Schmuckstück zum Sammeln.
(c) Corinna S. Heyn

Ursel Scheffler/Betina Gotzen-Beek,
Herders Kinderbibel,
Herder Verlag 2014,
gebunden,
Preis: 19,99 Euro
www.herder.de

Donnerstag, 12. Juni 2014

Buchkritik: Markus Beile, Religion für Nichtschwimmer

Wo geht's zur Religion? Pfarrer Markus Beile schrieb einen Wegweiser durch das Christentum Das Buch von Markus Beile über Religion ist ebenso überraschend unaufdringlich wie intellektuell. Statt moralisiert oder belehrt zu werden, fordert er zum Denken auf. Über Sinnestäuschungen, Schubladen, das eigne Weltbild, indem er dem Leser einige Aufgaben gibt. Der Leser wird schon einmal aufgefordert, die augen zu schließen und Eindrücke bei Sätzen fließen zu lassen. Dabei gibt der Theologe, Philosoph und evangelische Pfarrer mit Aulandserfahrung auch viel Privates von sich preis. Das wirkt sympathisch. Dennoch ist sein Exkurs über Religion keine seichte Kost. Ganz im Gegenteil. Besonders der zweite Teil über die Bibelstellen erfordert einiges an Vorwissen vom Leser ab. Oder zumindest ausreichend Intellekt, die Gedankengänge des Verfassers nachzuvollziehen. Zitate von berühmten und weniger bekannten Menschen bringen Religion ebenfalls nahe. Markus Beile zeigt, dass es Zeit ist, seine eigene Brille der Weltanschauung abzusetzen und einmal mit einem anderen zu tauschen. Ein kluges und hoffnungsfrohes Buch wie ein guter Freund in einer kommerzialisierten Welt. (c) Corinna S. Heyn Markur Beile, Religion für Nichtschwimmer, Fünf Trockenübungen. Gebunden 2014 Gütersloher Verlagshaus Preis: 17,99 Euro

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Buchkritik: Thich Nhat Hanh, Achtsam arbeiten, achtsam leben

Ohne Atem wären wir tot


Wie wir bewusster leben ohne Hektik und Stress


Wären alle Männer Buddhisten oder buddhistische
Mönche, dann gäbe es den Satz: "Was denkst du
gerade?" von Frauen nicht. Denn Buddhisten tun
alles mit Bedacht und Achtsamkeit. Wenn sie
essen, konzentrieren sie sich auf die Nahrung und
sind dankbar dafür. Wenn sie die Zähne putzen,
freuen sie sich darüber, dass sie Zähne haben.
Wenn sie sich anziehen, rezitieren sie bestimmte
Sätze, die sich darauf beziehen. Der westliche
Büromensch eilt seiner Zeit immer voraus. Er
grübelt viel, zieht sich automatisch an, ist immer
in Eile und isst unregelmäßig. Der Meditationslehrer
Thich Nhat Hanh, der ein Institut für Buddhismus
in Nordrhein-Westfalen gegründet hat, will
Abhilfe schaffen. In dem schmalen Bändchen "Achtsam
arbeiten, achtsam leben" beschreibt er, wie der Alltag
umgestaltet werden kann. Dabei öffnet er die Augen
für erstaunliche Sichtweisen. Wir sollen bewusst
atmen, den ohne diesen Atem wären wir tot. Rote
Ampeln auf der Fahrt zur Arbeit kann jeder für eine
kleine Ruhepause nutzen, um innezuhalten. Bevor
wir essen, können wir das Essen betrachten und es
Bissen für Bissen genießen. Ohne uns Sorgen zu
machen oder etwas anderes dabei zu tun. Viele
kämpfen gegen schlechte Stimmungen an, anstatt
sie einfach anzunehmen. Die Schauspielerin Ruth
Maria Kubitschek sagte in einer TV-Talkshow, dass
sie sich an schlechten Tagen ins Bett legt und Musik
hört. Sie gehe nach "innen". Ohne Familie sei es
schwieriger, achtsam zu leben, meint der Autor.
Aber er sagt auch, dass selbst Putzen glücklic
machen kann. Damit meint er nicht diejenigen, die
für einen Hungerlohn putzen gehen müssen, sondern
die eigene Hausarbeit. Als Hanh in Vietnam noch
Novize war, gab es für viele Menschen gar keine
Toilette. Das ganze Buch richtet sich in seinem
Aufbau dennoch vor allem an eine Klientel im
Management oder mindestens an Berufstätige.
Er spricht sich deshalb gegen üble Geschäfte auf
Kosten anderer aus und "predigt" eine neue
Arbeitsethik ohne Ausbeutung. Was total fehlt,
sind aufmundernde Worte für all diejenigen, die
gerade keine Arbeit haben oder alt und krank sind.
Dennoch ist es ein wichtiger Appell an die
Workoholics, besser mit sich und mit anderen
umzugehen.
(c) Corinna S. Heyn


Thich Nhat Hanh,
Achtsam arbeiten, achtsam leben.
Der buddhistische Weg zu einem achtsamen Tag.
O.W. Barth 2013

Dienstag, 8. Oktober 2013

Buchkritik: Craig Beck, Alkohol hat mich belogen

Alles ganz legal

Warum Alkoholmissbrauch so gefährlich ist und wie der Ausstieg gelingt


Es gibt ihn an jeder Straßenecke für wenig
Geld. Und er ist weitgehend legal. Manche
mögen ihn, weil er enthemmt, andere kommen
nicht mehr von ihm los. Die Rede ist vom Alkohol.
Der Brite Craig Beck hat das Trinken mit guten
Weinen kultiviert und er hat sich selbst belogen.
Er sei kein Trinker, sagte er zu sich, bis seine
Leber ihn zur Umkehr zwang. In seinem Buch
"Alkohol hat mich belogen" schildert er schonungslos,
wie zerstörerisch diese legale Droge sein kann. Beck
setzt ihn mit Heroin gleich, nur dass Alkohol
gesellschaftlich anerkannt sei. Harte Alkoholiker
sind körperlich vom Alkohol abhängig, was einen
Entzug so schwer macht. Der reine Wille reicht
nicht immer aus. "Nur das Unterbewusstsein kann
über das Ego siegen", schreibt der Autor. Vieles
im Körper läuft unbewusst ab. So auch die Erneuerung
von Körperzellen. Leider schüttet das Gehirn nach
Alkoholgenuss einen Neurotransmitter namens
Dopamin aus. Der Mensch fühlt sich ein wenig
beschwingt. Aber nur derjenige, der sehr gerine
Mengen zu sich nimmt. Der Problemtrinker erlebt
einen kraftvollen Ausstoß von Dopamin. Durch
ständigen Alkoholkonsum werden Rezeptoren
im Gehirn empfindungslos. Erst bei hohen Dosen
Alkohol kommt ein "Normalgefühl" wieder auf.
Der Autor geht in seinem Buch sehr psychologisch
vor. Er sagt schonungslos, dass ein Trinker
aufhören muss und dass der Entzug unangenehm
ist. Beck ist der Ansicht, dass Alkohol eigentlich
nicht gut schmeckt. Warum trinken ihn dann so
viele? Craig Beck führt die Erkenntnisse des
Psychologen Abraham Maslow auf. Es gibt seiner
Ansicht nach Grundbedürfnisse wie Sicherheit,
Liebe und Anerkennung. Erst müssen diese
befriedigt sein, bevor der Mensch sich um andere
kümmert. Manche Gruppen wie Teenager wollen
von der Clique akzeptiert werdenund finden im
Alkohol die "Lösung". Im Geschäftsleben wird
der Alkohol kultiviert, indem teure Weine oder
Champagner einen Stil verkörpern sollen. Wer
nur Wasser trinken will, gilt als Spielverderber.
Dennoch ist der Alkohol ein schleichendes Gift.
Weil es auch in chemische Prozesse des Körpers
eingreift und Mangelerscheinungen hervorruft.
Das Buch ist ein wertvoller Beitrag gegen die
möglichen Gefahren, die im Tod oder eines Leber-
versagens oder sogar in einem Autounfall enden
können. Viele Ehen gehen daran zugrunde. Gewalt
kommt häufig noch dazu. Besser ist es vorzubeugen
als nachzusorgen.
(c) Corinna S. Heyn

Craig Beck,
Alkohol hat mich belogen.
Der intelligente Ausstieg aus der Alkoholabhänigkeit.
tao.de bei J. Kamphausen Verlag 2013
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TV-Tipp:
28. Oktober 2013
EinsPlus 20.15 Uhr
Komasaufen

und am 30. Oktober 2013
ARD
20.15 Uhr
Komasaufen

28. Oktober 2013
EinsPlus
21.45 Uhr
Klub Konkret Spezial
Komasaufen - der Talk Live  

Dienstag, 2. Oktober 2012

Buchkritik: Claudia Langer, Die Generation Man müsste mal

Gemeinsam sind wir stark


Claudia Langer setzt sich für eine bessere Welt ein - eine Streitschrift ist erschienen


Das Lied vom Tim Bendzko "Ich muss noch kurz die Welt retten"
wurde ein Hit. Claudia Langer versucht mit ihrer Streitschrift
"Die Generation Man müsste mal" Ähnliches. Die 47jährige
verkaufte 2004 ihre Werbeagentur, um sich ihrer Familie zu
widmen. In jener Zeit kam ihr die Idee "Utopia", eine Aktiengesellschaft
mit Social Entrepreneurship zu gründen. Die Autorin lebt in München, ist
Mitglied in zwei Aufsichtsräten und dem Kuratorium des Öko-Instituts.
In ihrem Buch klagt sie alle an, die sich nicht für eine gerechtere Welt
mit Nahrung für alle, für eine ethische Bildung und gegen den Raubbau
der Erde engagieren. Sie zeigt kurz auf, wie es zu der Bankenkrise
kam, durch die mehr als 50 Millionen Menschen unverschuldet
arbeitslos wurden. Sie rät dazu, sein Geld ethisch handelnden Banken
anzuvertrauen. Für die Münchnerin ist ein großes Auto kein Statussymbol.
"Es gibt keine Rechtfertigung, sie zu fahren." Damit meint Claudia Langer
die Typen wie Porsche Cayenne, Audi Q5, BMW 5 GT oder Range
Rover HSE 4.6. Diese Spritfresser fahren für die streitbare Unternehmerin
gegen das Weltklima. Erschütternd ist das Kapitel über den weltweiten
Hunger, genau genommen den Tod durch Hungern. Der Schweizer Soziologe
Jean Ziegler engagiert sich für die sinnlos sterbenden Kinder. Er kämpft für
ein Recht auf Nahrung. Die Verfasserin klagt an, dass die Banken mit 500
Milliarden Euro gerettet wurden, aber für das Welternährungsprogramm
nur 60 und dann nur noch 45 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden.
Gleichzeitig investieren Anleger laut Foodwatch mehr als 600 Milliarden
US-Dollar in Papiere für Wetten auf Preise von Rohstoffen von Mais und
Weizen. Durch diese Spekulationen steigen die Preise und somit wuchs
die Armut an. Und das alles 2010 - nach dem Bankendesaster.
Die Verfasserin hält den Käufer für wichtig, um den Lebensmittelmarkt
zu verändern. Mehr Menschen sollten biologische Nahrung kaufen und
fair gehandelte Produkte. Damit Billigfleisch, Analogkäse und Formschinken
aus den Theken verschwinden. Auch von überteuerten Aluminiumkapseln
mit Kaffee hält sie wenig. Fast alle der Forderungen klingen gut. Statt
Bewunderung für Statussymbole sollte es diese für gute Freundschaften
geben. Zeit sei das wichtigste Gut - am besten offline. Doch die Reaktionen
auf das Buch sollen online verfasst werden. Und leider können sich arme
Familien in Deutschland oder auch manche Rentner keine Bio-Produkte
leisten. Selbst wenn sie ein ökologisches Bewusstsein haben.
Claudia Langer schreibt für ein ähnlich gut situiertes, bürgerliches Publikum
mit Bildung. Die vielen Mini-Jobber, die ausgebeutet werden oder
auch Kinder, die in Deutschland nicht genug zu essen haben, kommen
leider nicht vor. Ansonsten hat sie alles richtig gemacht in ihrem
Bestreben, eine neue Denkkultur zu schaffen. Oder wenigstens die
Diskussion darüber. Fernab des Konsumwahns zugunsten einer Welt mit
Zukunft.
(c) Corinna S. Heyn


Claudia Langer,
Die Generation
Man müsste mal
Eine Streitschrift
Droemer 2012
Preis: 18 Euro

Donnerstag, 26. Juli 2012

Buchkritik: Lisa Tralci und Charles Marin, Wechselfälle

Niemand ist allein


Lisa Tralci und Charles Martin publizierten "Wechselfälle" - elf Lebensgeschichten


Lisa Tralci und Charles Martin haben in dem Band "Wechselfälle" berührende
Lebensgeschichten zusammengetgragen. Sie erzählen sehr offen über ihre
Ängste, Nöte, Sorgen, aber auch ihre Träume und Wunscherfüllungen.
Es ist ein Gegenentwurf zu  den oberflächlichen Leistungsmaximen und zu
den Masken in Indusstrienationen, wo viele auf das reine Geldverdienen
reduziert werden. In dem Buch geht es nicht um die pure Leistung und wenn
doch, dann um den Preis, den die Seele dafür zahlt. Wie bei Norbert Joller,
der extrem früh heiratete, viel Geld mit Bodenlegen, Polstern und einem
Ladengeschäft verdiente, aber den die 80 Stunden Arbeit pro Woche total
ausbrannten. Irgendwann ging es nicht mehr. Nobert Joller hatte
Lähmungserscheinungen, Schmerzen und zog sich in sich zurück. Er nahm
16 Kilogramm an Körpergewicht ab. Da er keine Einkünfte mehr hatte,
verkaufte er sein Geschäft und sein Haus. Auf seinen Reisen ging es ihm
besser wie auf Tahiti oder den Osterinseln. Heute arbeitet der Schweizer
Teilzeit in einem Bioladen und träumt von einem einfachen Leben.
Uta Reutlinger wurde in der ehemaligen DDR geboren. Sie schätzte den
Sozialismus als das bessere Modell im Gegensatz zu dem kapitalistischen
Weseten. Sie studierte Sozialpädagogik und lernte in Dresden ihren
Mann Christian kennen. Der gebürtige Schweizer habilitierte in Deutschland
und ist heute am Institut für soziale Arbeit in Rorschach tätig. In der Schweiz
möchte Uta Reutlinger gerne mitbestimmen und fühlt sich dort wohl. Wenngleich
ein Satz in ihren Schilderungen zeigt, dass Schweizer nicht allen Deutschen
gegenüber offen und freundlich sind: "Nur eingewanderte Deutsche und die
Vorstandsmitglieder nehmen Gäste (Chor - zur Erläuterung) auf. Sonst
bleiben die Türen der fast leeren Häuser verschlossen."
Ein Autounfall brachte das Leben von Stefan Seiler aus der Bahn. Er
schuftete fünf Jahre an einem Schiff und segelte damit nach England, Madeira,
zu den Kapverdischen Inseln und durch das Mittelmeer. Stefan Seiler
absolvierte eine Ausbildung zum Goldschmied sowie eine weitere zum
Kunsttherapeuten in Deutschland. Er arbeitete in der Jung-Klinik in Zürich.
Duch einen Autounfall erlitt er ein Schädel-Hirn-Trauma. Noch heute hat
der Schweizer starke Schmerzen und bezieht eine halbe IV-Rente. Nur
Cannabis lindert seine Qual. Aber Cannabis ist eine Droge  und illegal.
Zumindest wenn es selbst angebaut wird. Als THC-Tropfen zahlen die
Versicherungen allerdings 1600 Franken im Monat. Mit seiner Frau Anita
ist Stefan Seiler rund 30 Jahre zusammen. Das Paar lebt im Toggenburg
und in Zürich. Lisa Tralci hat mit den Porträtierten gesprochen und
persönliche Schilderungen in der Ich-Form geschrieben. Sehr einfühlsam
und auf jeden Einzelnen abgestimmt. Es sind 11 Lebensentwürfe, die
verschiedener nicht sein könnten und an die eigene Biographie erinnern.
Dazu gibt es stille, meditative Fotos wie in Stein gemeißelt von Charles Martin.
(c) Corinna S. Heyn


Lisa Tralci,
Charles Martin,
Wechselfälle.
Vom Umgang mit biographischen Herausforderungen.
Elf Aufzeichnungen.
Appenzeller Verlag 2011

Dienstag, 17. Juli 2012

Buchkritik: Rhonda Byrne, The Magic

Dankbarkeit als Lebensmotto


Rhonda Byrne schrieb "The Magic"


Rhonda Byrne war nicht immer erfolgreich. Vor sieben Jahren schrieb sie sich eine Wunschliste mit
zehn Wünschen. Sie war zum damaligen Zeitpunkt mit ihrer Firma hochverschuldet mit zwei
Millionen Dollar und kurz davor, ihr Haus und ihren Besitz zu verlieren. doch mit dem Film
"The Secret" und dem gleichnamigen Buch änderte sich alles zum Guten. Das Buch erreichte
eine Auflage von 20 Millionen Exemplaren weltweit. Vor allem in den USA sind ihre Bücher
(The Secret, The Power) ein voller Erfolg. Beide Titel standen auf der Bestsellerliste der
New York Times. Ihr Rezept ist eine Mixtur von Joseph Murphy, Dale Carnegie sowie
christlichen Elementen. In ihrem neuesten Werk "The Magic" erschließt die US-Amerikanerin
die Welt der Dankbarkeit. Und tatsächlich fördert es beim Lesen das eigene Wohlgefühl,
nichts für selbstverständlich hinzunehmen. Weder die Gesundheit noch die Tatsache, sauberes,
fließendes Wasser aus der Leitung zu haben. Nicht neu ist hingegen der Tipp mit der
Einstellung zum Geld. Jeder sollte dankbar sein für Rechnungen und die Leistungen, die er
dafür bekommen hat. Ob das einem Hartz-IV-Empfänger hilft, bleibt dahingestellt. Wenngleich
sicher so mancher US-Amerikaner für ein deutsches Sozialsystem wahrscheinlich mehr als
froh wäre. Plausibel klingt es schon, eine eventuell negative Haltung zum Geld abzubauen.
wer immer über Rechnungen klage, ziehe die Abwärtsspirale nach unten an.
In 28 Kapiteln leitet Rhonda Byrne dazu an, das Glück zu schätzen, einen magischen Morgen
zu erleben, sich einen magischen Scheck auszustellen und aus Fehlern zu lernen. Dankbarkeit
sollte übrigens grundsätzlich empfunden werden, nicht erst nach einer Wohltat. Rhonda Byrne
erklärt das mit dem Gesetz der Anziehung. Sie rät, schon jetzt für die Erfüllung der Wünsche
zu danken. Inwieweit das Früchte trägt, liegt wohl in der Vorstellungskraft und dem Einsatz, der
für die Erfüllung erbracht wird. Positiv an dem Buch ist die Demut, die durch den Dank für
scheinbar Selbstverständliches erzeugt wird. Und etwas stimmt auf jeden Fall: Wer sich auf
das Danken konzentriert und das Positive im Leben, kann nicht parallel negativ oder unzufrieden
sein. ein Buch für Mystiker und Esoteriker und für Fans von Rhondy Byrne.
(c) Corinna S. Heyn


Rhonda Byrne,
The Magic,
Aus dem Englischen von Henning Thies,
Droemersche Verlagsanstelt 2012,
Preis: 14,99 Euro